Marlen Haushofer

Marlen Haushofer, geboren am 11. 4. 1920 in Frauenstein, Oberösterreich, als Marie Helene Frauendorfer. Der Vater war Revierförster, die Mutter Kammerzofe. 1924 Geburt des Bruders Rudolf. Ab 1934 Internatsschule der Ursulinen in Linz. 1939 Abitur, anschließend Arbeitsdienst in Ostpreußen. Seit 1940 mit Unterbrechungen Studium der Germanistik in Wien, seit 1943 in Graz. 1941 Heirat mit dem Zahnarzt Manfred Haushofer, Umzug nach Steyr. Geburt der Söhne Christian und Manfred. 1946 erste Kurzgeschichten für Zeitungen und Zeitschriften. 1952 Veröffentlichung der Novelle „Das fünfte Jahr“ im Jungbrunnen Verlag. 1956 Scheidung. 1958 erneute Ehe mit ihrem geschiedenen Mann. Dazwischen Hörspiele für deutsche und österreichische Sender sowie Kinderbücher. Mitte der sechziger Jahre erkrankte Marlen Haushofer an Knochenkrebs. Sie starb am 21. 3. 1970 nach einer Operation.

*  11. April 1920

†  21. März 1970

von Iris Denneler und Tanja Gausterer

Essay

Die Rezeptionsgeschichte des Werks der österreichischen Schriftstellerin Marlen Haushofer gehört zu den exemplarischen der Nachkriegsgeschichte, exemplarisch in bezug auf die verspätete Rezeption und Aktualisierung ihrer Romane, exemplarisch aber auch in der Auswirkung verlegerischer Anstrengungen auf dem Buchmarkt. „Unauffälligkeit“ hat ihr Mentor, der Literaturkritiker Hans Weigel, ihr einmal nachgesagt. In der Tat ist die Struktur ihrer Texte so unauffällig wie ihr Leben. Trotz zahlreicher Auszeichnungen gelang ihr zu Lebzeiten nie ...